Der Krieg in der Ukraine geht uns allen sehr nahe. Bei aller Betroffenheit und allem Mitgefühl dürfen wir uns jedoch nicht in ein Gefühl der permanenten Angst und Hilflosigkeit jagen lassen.

Auch wenn Du persönlich den Krieg nicht beenden kannst, so kannst Du dennoch Menschen helfen und gewisse Maßnahmen treffen, um selbst gelassener (damit meine ich nicht ignorant!) und gestärkter zu werden.

  • Spende für Flüchtlinge aus der Ukraine. Ich möchte hier exemplarisch die Caritas der Diözese St. Pölten verlinken. Über weitere Hilfsprojekte wird laufend in den Medien berichtet. Auch in Deiner Gemeinde oder Deiner Pfarre wird man sicherlich über Hilfsprojekte und eventuell auch die Möglichkeit von Sachspenden Bescheid wissen.
  • Hilf Flüchtlingen, die es bereits zu uns geschafft haben. Mehr dazu auf fuereinand.at! Gemeinden und Pfarren sind auch hier gute Ansprechpartner.
  • Lege Dir einen Vorrat an Lebensmittel, Getränken, Medikamenten und Hygieneartikeln an. Das nützt Dir nicht nur bei einem (auch jetzt meiner Meinung nach noch ziemlich unwahrscheinlichen) atomaren Notfall, sondern auch bei längeren Stromausfällen, in vielen Gegenden Österreichs gar nicht so seltenen Hochwasserereignissen und so weiter. Infos findest Du beim Zivilschutzverband.

Wandern für den (inneren) Frieden

  • Wandern ist eine wunderbare Betätigung, um den Kopf freizubekommen anstatt ihn sich vor PC und Smartphone im Minutentakt mit alten und neuen schrecklichen Nachrichten vollzustopfen. Keine Angst, Du bist weder ignorant noch schlecht vorbereitet, wenn Du nicht jedes Detail zum Krieg quasi in Echtzeit konsumierst. Im Gegenteil, damit zerstörst Du Dir den Blick auf die Gesamtlage.
  • Durch das Wandern wirst Du körperlich fitter, lernst Deine Gegend kennen und Du lernst, Dich zu orientieren. Eine Art Mini-Survival-Training, dass Dir ein Stückchen mehr Gelassenheit schenken wird.
  • Gerade in Niederösterreich wird Dir beim Wandern durch Gebäude und Denkmäler immer wieder bewusst, dass es die Menschen auch nach den für unsere Region verheerendsten Kriegen wie den 30-jährigen Krieg, die Napoleonischen Kriege und den Zweiten Weltkrieg, immer wieder geschafft haben, ihre Orte neu aufzubauen.
  • Schließlich bietet Dir Wandern auch die Möglichkeit, für den Frieden zu beten, zu meditieren oder wie auch immer Du es in Deinem Glauben oder Deiner Spiritualität nennen möchtest. Dafür möchte ich Dir hier sechs Friedensdenkmäler in Niederösterreich vorstellen.
Auf dem Loibenberg bei Oberloiben (Stadtgemeinde Dürnstein) findest Du dieses Friedensdenkmal. Zu diesem kommst DU, wenn Du die Weinskulpturenpfade auf dem Oberen und Unteren Loibenberg besuchst. Falls Du nicht genug Zeit hast, reicht übrigens auch der Besuch Weinskulpturenpfads auf dem Unteren Loibenberg.
Eine wunderschöne Friedenskapelle der Weltreligionen steht über der Burgruine Imbach in der Marktgemeinde Senftenberg im Kremstal.
Zu einem “Turm des Friedens” wurde ein Stadtturm in Eggenburg umgestaltet. Das Portal der mittelalterlichen Kirche wurde zum “Tor des Friedens”. Beides lernst Du beim Stadtmauernrundweg kennen.
Das größte Friedensdenkmal in dieser Liste ist der Friedensstupa am Wagram in der Marktgemeinde Grafenwörth. Zum Stupa wanderst Du am besten Wagram am Wagram aus oder von Engabrunn aus. Auch die Grafenwörth Bewegt – Route 15 führt zum Stupa.
Ein Friedensdenkmal ohne religiösen Bezug ist die Andreas-Friedenswarte am Halterberg in der Marktgemeinde Kapelln im südlichen Traisental.
Nicht direkt für den Frieden, sondern an die Einigung Europas, die trotz aller Schwierigkeiten als das wohl größte und erfolgreichste Friedensprojekt der Geschichte gelten darf, betet man am Europakreuzweg Olbersdorf in der Marktgemeinde Hohenwarth – Mühlbach am Manhartsberg.
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Friedensdenkmäler in unseren Breiten, die in Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg stehen. Als Beispiel möchte ich hier Heimkehrerkreuze wie das Friedenskreuz auf dem Kogelberg bei Zöbing und das Wagner-Kreuz auf dem Loiser Berg, beides in der Stadtgemeinde Langenlois. Auch in der Marktgemeinde Senftenberg gibt es zwei Heimkehrerkreuze, eines bei der Burgruine und eines auf dem Pfeningberg über der Katastralgemeinde Imbach. In der Marktgemeinde Ziersdorf wurde von Heimkehrern eine Friedenskapelle auf dem Köhlberg errichtet. Ehemalige französische Kriegsgefangene haben zum Dank für ihre Befreiung aus dem Stalag XVII B den Bildstock Notre Dame des Prisonniers in Gneixendorf (Stadtgemeinde Krems an der Donau) erbaut. Das Kriegerdenkmal in Unterbergern (Gemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald) wurde zu einem Friedensmahnmal umgearbeitet, jenes in Königsbrunn am Wagram ist in einer Friedenskapelle integriert.