↔ 2,5 km | ↑ 50 m | ↓ 50 m | ↕ 37 m | ●○○○○ | 00:45

Die östlichste Stadt Österreichs, die direkt an die slowakische Hauptstadt Bratislava grenzt, wird von vielen nur mit einem glücklicherweise verhinderten Kraftwerksprojekt in Verbindung gebracht. Dass Hainburg eine der am besten erhaltenen Stadtbefestigungsanlagen hat und dadurch eine der elf niederösterreichischen Stadtmauernstädte ist, wissen nur wenige. Bei der Stadtmauernrunde hast Du Gelegenheit, die historische Altstadt besser kennen zu lernen.
Die Runde, deren reine Gehzeit ungefähr eine Dreiviertelstunde beträgt, beginnt außerhalb der Stadtmauern, in der Alten Poststraße vor dem Ungartor. Das östliche Stadttor wurde in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und ist das älteste der drei erhaltenen Stadttore.
Etwas weiter links befindet sich die Informationstafel zur Stadtmauernrunde. Von hier aus gehst Du der Stadtmauer entlang in Richtung Südosten.
Der Heldenturm ist ein Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert.
Vor dem Halterturm, einem weiteren Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert…
biegst Du rechts ab. Rechterhand siehst Du dann den Theodorapalast, den Rest eines Adelshofs aus dem 13. Jahrhundert.
Hier solltest Du Dich auch unbedingt einmal umdrehen, um den Halterturm in seiner vollen Größe betrachten zu können.
Über den Parkplatz eines modernen Wohnbaus…
gelangst Du dann in die Babenbergerstraße, auf der Du geradeaus weitergehst.
Bei der Kreuzung mit der Freiungsstraße biegst Du rechts ab.
Tipp: Verlasse hier kurz den offiziellen Weg und mache noch einen Abstecher zum Kasernentor. Dieses ist Teil eines Mitte des 18. Jahrhunderts errichteten Schlosses, das von 1852 bis 1966 als “Marc-Aurel-Kaserne” diente. Dahinter siehst Du die Heimenburg auf dem Schlossberg. Wann die erste Burg errichtet wurde, ist nicht bekannt. Angeblich wurde sie nach einem Heimo, der in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts Mundschenk von Arnolf von Kärnten gewesen sein soll, in dessen Auftrag errichtet worden sein. Auf jeden Fall wurde sie 1042 zerstört und 1050 wieder aufgebaut. Aus dem Namen “Heimenburg” wurde dann mit der Zeit “Hainburg”.
Doch nun zurück zum offiziellen Weg und die Freiungsstraße hinunter, wo Du nach dem Pranger aus dem 18. Jahrhundert rechts auf die Karnerstraße abbiegst und…
den romanischen Karner aus dem 13. Jahrhundert bewunderst.
Danach gehst Du wieder zurück zur Freiungsstraße und biegst rechts in diese ein.
Nach dem im Kern mittelalterlichen Bürgerspital (links) bzw. dem spätbarocken Pfarrhof (rechts) biegst Du links auf die Alte Poststraße ab.
Diese macht dann eine Rechtskurve und…
endet an der B9, die hier Wiener Straße heißt und in die Du links einbiegst.
Du erblickst dann das Wahrzeichen der Stadt, das Wienertor. Der Bau aus dem 13. Jahrhundert ist noch immer Nadelöhr an der B9, die noch immer stark befahren ist. Mittlerweile kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass noch bis Mitte der Nuller-Jahre fast der gesamte Verkehr in die Slowakei durch dieses Tor gerollt ist.
Vor dem Wienertor biegst Du rechts auf den Fabriksplatz ab.
Wenn Du ausreichend Zeit hast (die Ampelphasen sind gefühlt sehr lange), kannst Du Dir das Tor natürlich auch noch von der anderen Seite ansehen.
Doch nun wieder zum eigentlichen Weg, der vor dem ehemaligen Minoritenkloster eine Rechtskurve macht. Die Minoriten siedelten sich bereits im 13. Jahrhundert hier an, das Gebäude wurde später säkularisiert und diente ab 1723 als Tabakmanufaktur. Heute ist es Ärztezentrum, Hotel und Sitz der Haydn-Bibliothek.
Bei der Kreuzung biegst Du dann links auf die Fabriksgasse ab.
Bei der nächsten Kreuzung machst Du links einen Abstecher auf den Kulturplatz und…
siehst Dir die Kulturfabrik an. Die ehemalige Tabakfabrik dienst heute als Ausstellungszentrum, archäologisches Depot und Eventlocation.
Links von der Kulturfabrik befindet sich übrigens ein kleiner Aussichtspunkt mit Blick auf den Güterbahnhof, die Donau und den “Johler Arm”, einen Seitenarm der Donau.
Danach gehst Du wieder zurück und…
geradeaus auf der Hauergasse weiter.
Nach dem Haus Nr. 29 biegst Du rechts auf die eher unscheinbare Krippengasse ab.
Diese endet an der Wiener Straße.
Durch den Hof des gegenüberliegenden Hauses gelangst Du zur im 14. Jahrhundert errichteten Synagoge, von der ich leider kein Foto gemacht habe.
Auf der Wiener Straße gehst Du danach in Richtung Osten.
So erreichst Du den Hauptplatz mit der 1749 errichteten Mariensäule und der den Hll. Philipp und Jakob geweihten, 1706 vollendeten frühbarocken Pfarrkirche, deren Ursprünge ins 13. Jahrhundert zurückgehen.
Nun gehst Du den Hauptplatz an seiner Westseite hinunter, am schönen biedermeierlichen Gebäude mit der Hausnummer 10 vorbei.
Geradeaus gehst Du jetzt weiter, bis…
Du zur Hauergasse kommst und rechts in diese einbiegst.
Nach dem Haus Nr. 10 biegst Du links auf die Blutgasse ab.
Diese führt über Treppen zum Fischertor, dem jüngsten Stadttor Hainburgs.
Falls Du mit einem Fass unterwegs bist, was ich natürlich schwerlich glauben kann, darfst Du dieses keinesfalls die Stiege hinunterrollen.
Du gehst durch das Fischertor und…
Danach gehst Du wieder zurück,…
überquerst die Hauergasse und…
gehst geradeaus auf der Blutgasse weiter.
So kommst Du wieder zum Hauptplatz und gehst zwischen Stadtpfarrkirche und…
dem sogenannten Haydnbrunnen vor dem Rathaus, dessen Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt,…
zur B9 vor und biegst links in diese ein.
Die Straße heißt dann im Osten der Altstadt “Ungarstraße”. Ein weiteres Highlight ist die gotische Fenstergruppe auf dem ehemaligen Gasthaus, das erst 1979 wiederentdeckt wurde.
Der Hundsheimer Hof diente später als Brauhaus.
Eine Büste erinnert an den Komponisten Joseph Haydn, der mit sechs Jahren zu Verwandten nach Hainburg geschickt wurde, um hier die Volksschule zu besuchen, ehe er dann mit neun Jahren vom musikalischen Direktor des Stephansdoms entdeckt und nach Wien geholt wurde, um Chorknabe zu werden.
Kurz darauf erreichst Du das Ungartor und gelangst durch dieses wieder zum Ausgangspunkt dieser interessanten Runde.

Quick Facts:

Weglänge: ca. 2,5 km
Dauer: ca. 00:45 (reine Gehzeit!)
Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Punkt: ca. 37 m
Gesamter Auf-/Abstieg: ca. 50 m
Kinderwagentauglich: nein
Für Nordic Walking geeignet: nein
GPS-Daten: Download
Öffentliche Verkehrsmittel: Bahnhof Hainburg an der Donau – Ungartor oder Bushaltestelle Hainburg/Donau – Ungartor/B9; Fahrplanauskunft auf SCOTTY
Offizielle Informationen: stadtmauernstaedte.at