Als leidenschaftlicher Wanderer bin ich nicht nur in den „Hauptregionen“ von Weinbergwandern – den Weinbaugebieten rund um Krems an der Donau – unterwegs, sondern auch manchmal in anderen Regionen Österreichs, Deutschlands und darüber hinaus. Unter dem Titel „(W)anderswo“ präsentiere ich Dir interessante Wanderungen aus anderen Gegenden.

Ein besonders tolles und familienfreundliches Wandergebiet ist der Harz, ein Mittelgebirge im Herzen Deutschlands, an dem die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen ihren Anteil haben.

Schon ein richtiger Kult herrscht dort um die Harzer Wandernadel, für die man an 222 Stempelstellen Stempeln sammeln kann.

Die Teufelsmauer ist eine ca. 20 Kilometer lange Felsformation, die sich zwischen Ballenstedt und Blankenburg erstreckt und zahlreiche spekatkuläre Gipfel und Felsen aufweist. Den „Großvater“ (oder „Großvaterfelsen“) am westlichen Ende habe ich Dir schon in diesem Beitrag vorgestellt. Hier zeige ich Dir jetzt die Wanderung zum “Königstein”, wie der Abschnitt der Teufelsmauer bei Weddersleben genannt wird.
Die Wanderung beginnt beim Parkplatz am Ortsrand von Weddersleben.
Gleich neben dem Parkplatz findest Du den Eingang zum “Teufelsmauerstieg”. Auf der Schautafel daneben kannst Du eine von vielen Sagen, die sich um die Teufelsmauer ranken, lesen.
In der deutschsprachigen Wikipedia habe ich diese Variante der Gebrüder Grimm gefunden, die ich hier zitieren darf:

„Auf dem nördlichen Harze, zwischen Blankenburg und Quedlinburg, siehet man südwärts vom Dorfe Thale eine Felsenfläche, die das Volk: des Teufels Tanzplatz nennt und nicht weit davon Trümmer einer alten Mauer, denen gegenüber nordwärts vom Dorfe sich ein großes Felsenriff erhebt. Jene Trümmer und dieses Riff nennt das Volk: Teufelsmauer. Der Teufel stritt lange mit dem lieben Gott um die Herrschaft der Erde. (eigentlich: Der Teufel baute sie, um sich mit Gott die Welt zu theilen. Da ihm aber dazu eine bestimmte Zeit anberaumt worden war, und die ganze Mauer innerhalb der Frist nicht fertig wurde, so warf der Böse aus Zorn, am Nichts gearbeitet zu haben, einen großen Theil des Werkes wieder um, so daß nur hin und wieder einzelne Stücke stehen blieben.) Endlich wurde eine Teilung des damals bewohnten Landes verabredet. Die Felsen, wo jetzt der Tanzplatz ist, sollten die Grenze scheiden und der Teufel erbaute unter lautem Jubeltanz seine Mauer. Aber bald erhub der nimmersatte neuen Zank, der damit endigte, daß ihm noch das am Fuß jenes Felsens belegene Tal zugegeben wurde. Darauf türmte es noch eine zweite Teufelsmauer.“

Kurz danach gehst Du über dieses kleine Wehr, das den Fluss Bode reguliert.
Dann kommst Du in den Wald.
Nach wenigen Minuten gelangst Du zu einer kleinen Lichtung, wo Du auch den Stempelkasten mit dem Stempel Nr. 188 für die Harzer Wandernadel findest.
Von dort an folgst Du nicht mehr dem Weg durch den Wald, sondern den vielen nach oben führenden Treppen.
Beim Teufelsmauergarten kannst Du kurze Rast machen und Dich über die vielfältige Vegetation in diesem Gebiet informieren.
Danach dauert es auch nicht mehr lange, bis Du zur Teufelsmauer gelangst.
Zwischen den Felsformationen befindet sich auch ein Rastplatz, von dem aus Du einen schönen Blick auf Weddersleben hast.
Achtung! Auch wenn es verlockend erscheint – bei und auf den Felsformationen herumkraxeln ist nicht nur gefährlich, sondern auch verboten. Halte Dich also immer hinter den Absperrungen.
Beim Abstieg kannst Du dann auch die Aussicht auf die Stadt Thale genießen. Wenn Du genau hinsiehst wirst Du auch die Seilbahnen auf die Rosstrappe und den Hexentanzplatz erkennen.

Quick Facts:

Weglänge: ca. 1,4 km
Dauer: ca. 00:30
Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Punkt: ca. 30 m
Gesamter Auf-/Abstieg: ca. 30 m
Kinderwagentauglich: nein
Für Nordic Walking geeignet: nein
GPS-Daten: Download
Öffentliche Verkehrsmittel: Bushaltestelle “Teufelsmauer”; Fahrplanauskunft